Raspberry Pi Foundation präsentiert den Raspberry Pi 3 Model B+ als den Nachfolger des Raspberry Pi 3 Model B. Das neue Modell hat einen schnelleren Prozessor, schnelleres Netzwerk und das verbesserte Dual-Band WLAN.
Es ist kein Pi 4 geworden, zumindest dieses Mal, aber die Überraschung ist meines Erachtens gelungen. Zumal die technischen Eigenschaften einiges versprechen. In diesem Beitrag gebe ich einen kurzen Überblick darüber, was an dem Pi 3 B+ neu ist und was vom Vorgänger Pi 3 B geblieben ist.
Vorab erwähnt: Die meisten Gehäuse und Zebehörteile aus unserem Shop, die an das Vorgängermodell passten, passen auch auf den neuen Pi 3 B+.
Das verbesserte SOC (System on Chip)
Das SOC ist das Herzstück des Boards und vereint sowohl das CPU als auch das GPU in sich. Seit dem Raspberry Pi 2 ist das SOC „vierkernig“ (Quad Core). Lief das CPU vom Pi 3 B noch mit 1,2 GHz, so rechnet das CPU des Pi 3 B+ 1,4 GHz.
Das neue SOC sieht ganz anders aus als bei den Modellen Pi 2 und 3. Der Chip hat nun eine Metallabdeckung, die die entstandene Wärme von der Komponente besser ableitet – ein Kühlkörper ab Werk.
Die mit 1,4 GHz übertaktete Quad-Core-CPU verspricht rechnerisch rund 17% mehr Power bei der Verarbeitungsgeschwindigkeit. Mal schauen, was die kommenden Benchmark-Test in Realität zeigen.
Schnelleres Netzwerk
Der PI verwendet einen LAN-Chip, der den Ethernet-Port sowie die vier USB 2.0 Ports verbindet. Im Unterschied zu den Vorgängern Pi 2 und 3 ist das Ethernet auf der PI 3 B+ nun 3 Mal schneller. Dies sollte in entsprechenden Netzen richtig bemerkbar sein.
Bisher war das Ethernet auf 100 Mbit/s begrenzt, jetzt fließen die Daten mit bis zu 300 Mbit/s. Wobei es sich hier trotzdem um ein begrenztes Gigabit-Ethernet handelt, da die Begrenzung auf 300 Mbit/s lediglich daran liegt, dass die Daten nach wie vor über USB 2.0 laufen. Ihre Netzwerk-Switches sollten trotzdem Gigabit-Ethernet unterstützen, um von der schnelleren Geschwindigkeit des Pi 3 B+ profitieren zu können.
NEU: Power-over-Ethernet
Die vier neuen Pins sind rechts versetzt unter dem GPIO platziert. Diese Pins sind für das Power-over-Ethernet (PoE) HAT bestimmt, das die Raspberry Pi Foundation bald selbst auf den Markt bringen möchte. Ein Veröffentlichungsdatum gibt es derzeit noch nicht. Nützlich könnte es werden, wenn man viele Pi Boards in einem Cluster vernetzen möchte und über die PoE-Schnittstelle den Strom teilen können – das könnte also zusätzliche Netzteile überflüssig machen.
Jedenfalls könnten die zusätzlichen Pins für Schwierigkeiten bei der Verwendung von HATs mit angebauten Komponenten auf der Rückseite links sorgen. Bedenken Sie dies also, wenn Sie neue HATs oder pHATs erwerben.
Verbessertes WLAN
Das neue WLAN bringt zwei spürbare Verbesserungen mit sich. Zum einen ist es nun ein Dual-Band 802.11ac mit unabhängigen Frequenzen 2,4 GHz und 5 GHz. Die letztere Frequenz ist weniger für Störungen anfällig, bringt jedoch eine geringere Reichweite mit sich. Das hilft in den Umgebungen, wo sehr viele andere Geräte bereits auf der 2,4 GHz Frequenz funken. In diesem Fall könnte das Umschalten auf 5 GHz für bessere Datenübertragungsraten sorgen. Zudem sorgt das ac-Standard für höhere Übertragungsgeschwindigkeiten.
Zum anderen verwendet der PI 3 B+ die gleiche PCB-Antennentechnologie von Proant AB, die auch auf der PI Zero W eingesetzt wird. Versteckt ist dies unter der Metallabdeckung mit dem Raspberry Pi Logo links oben. Unter der Abdeckung sind sowohl der WLAN-Chip als auch die Schaltung untergebracht, um diese vor Störungen des restlichen Boards zu schützen.
Was ist gleich geblieben?
RAM, Video, Audio, die USB-Ports, GPIO und die DSI-/CSI-Anschlüsse bleiben alle gleich wie bei den Modellen Pi 2 und 3. Die Platzierung von Anschlüssen, Pins und Befestigungslöchern bleibt ebenfalls gleich.
(Alle hier verwendeten Bilder stammen von der Raspberry Pi Foundation: https://www.raspberrypi.org/products/raspberry-pi-3-model-b-plus/)